Bera­tung für getrenn­te Eltern / Tren­nungs­be­glei­tung

Bera­tung für getrenn­te Eltern

Vie­le Tren­nungs­el­tern erle­ben ihre Situa­ti­on als eine schwe­re Lebens­kri­se. Die­se zu bewäl­ti­gen und zu über­ste­hen ist eine gro­ße Auf­ga­be für Eltern und ihre Kin­der. Das neue und bedroh­li­che Lebens­er­eig­nis braucht beson­de­re Fähig­kei­ten, die die meis­ten Men­schen erst im Tren­nungs­pro­zess erler­nen. Sozu­sa­gen „lear­ning by doing“.

Das habe ich noch nie vor­her ver­sucht, also bin ich völ­lig sicher, dass ich es schaf­fe.“
(Pip­pi Lang­strumpf)

Es braucht Mut zur Tren­nung. Das Mot­to von Pip­pi Lang­strumpf zeigt gut, dass die Fähig­kei­ten in uns lie­gen und es etwas Unter­stüt­zung von außen braucht, um die eige­nen Gedan­ken zu sor­tie­ren.

Wis­sen­schaft­lich belegt ist, dass bei­de Eltern­tei­le gene­rel­le Infor­ma­tio­nen brau­chen und die soge­nann­te Psy­choedu­ka­ti­on wich­tig ist. Psy­choedu­ka­ti­on ist eine sys­te­ma­ti­sche und struk­tu­rier­te Ver­mitt­lung von wis­sen­schaft­lich fun­dier­tem Wis­sen über psy­chi­sche Zustän­de oder Krank­hei­ten eines Men­schen. Es wird ange­nom­men, dass Men­schen Miss­ver­ständ­nis­se und feh­ler­haf­te Vor­stel­lun­gen über ihre Situa­ti­on durch neu­es, wis­sen­schaft­lich fun­dier­tes Wis­sen über­den­ken und kor­ri­gie­ren kön­nen.
Der Umbau der Tren­nungs­fa­mi­lie dau­ert lan­ge. Eine ers­te Beru­hi­gung ist frü­hes­tens nach zwei Jah­ren zu erwar­ten.

Im ersten Jahr der Trennung
Im zweiten Jahr der Trennung
Die Bin­dung der Eltern bleibt bestehenEs über­wie­gen Depres­si­on, Angst und Apa­thie
8 % haben sogar sexu­el­le Kon­tak­teErschüt­te­rung des Selbst­kon­zepts
Hohe, ambi­va­len­te Bezie­hung der Eltern zuein­an­derIden­ti­täts­kri­se, wer bin ich noch ohne mei­ne Fami­lie?

Star­ke Schwan­kun­gen zwi­schen Stim­mungs­hoch (Gefüh­le der Frei­heit)

und Stim­mungs­tiefs (Ängs­te und Depres­sio­nen)

Tren­nungs­vä­ter kom­pen­sie­ren den Ver­lust  ihrer Fami­lie durch vie­le Akti­vi­tä­ten
Etwa die Hälf­te der Tren­nungs­el­tern denkt, dass die Tren­nung ein Feh­ler warZuneh­men­de Neu­ord­nung des Lebens, eine ers­te Beru­hi­gung und Anpas­sung ist frü­hes­tens nach zwei Jah­ren zu erwar­ten

Glück­lich getrennt zu sein ist eine höhe­re Kunst als unglück­lich ver­hei­ra­tet zu sein!

Tren­nungs­kin­der

Aus Sicht der Fami­li­en­psy­cho­lo­gie beginnt die Belas­tung der Kin­der lan­ge vor der Tren­nung der Eltern. Sie sind häu­fig Zeu­gen der elter­li­chen Kon­flik­te und spü­ren die fami­liä­ren Span­nun­gen.
Kin­der erle­ben in die­ser Pha­se häu­fig ein wei­te­res Kon­flikt­feld. SIE haben die Ent­schei­dung nicht getrof­fen. Die Eltern tra­gen die Ver­ant­wor­tung für die Tren­nung der Fami­lie.

Es gibt kei­ne gro­ßen Ent­de­ckun­gen und Fort­schrit­te, solan­ge es noch ein unglück­li­ches Kind gibt.“
(Albert Ein­stein)

Die Tren­nung kann als ein­schnei­den­des Ereig­nis in der Fami­li­en­ent­wick­lung ver­stan­den wer­den, durch das die Bezie­hung sich zwar ver­än­dert, in der Regel aber nicht auf­ge­löst wird.
Stu­di­en bele­gen die beson­de­re Situa­ti­on für Kin­der in Tren­nungs­fa­mi­li­en. Kin­der sind im ers­ten Jahr häu­fig sich selbst über­las­sen. Unre­gel­mä­ßi­ge Tages­struk­tu­ren und Mahl­zei­ten sowie zu wenig Schlaf für die Müt­ter sind ein gro­ßes Pro­blem. Cha­rak­te­ris­tisch ist wei­ter­hin eine schlech­te­re Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Müt­tern und Kin­dern nach der elter­li­chen Tren­nung. Hin­zu kommt für die Kin­der der Ver­lust eines Eltern­tei­les im All­tag und der Tren­nungs­schmerz.

Wege aus der Kri­se

Suchen Sie eine psy­cho­lo­gi­sche Bera­tungs­stel­le auf. In den meis­ten Städ­ten und Stadt­krei­sen gibt es eine kos­ten­lo­se psy­cho­lo­gi­sche Bera­tungs­stel­le für Kin­der und Erwach­se­ne. Dort arbei­ten geschul­te und erfah­re­ne Psy­cho­lo­gen. Gesprä­che zur Ent­las­tung hel­fen meist sehr schnell.

Ein wei­te­re gute Mög­lich­keit sind spe­zi­el­le Kur­se für Kin­der und Eltern. Es gibt z. B. Kur­se wie „Kin­der im Blick“ für Eltern oder Grup­pen für Kin­der getrenn­ter Eltern. Hier sind sie unter sich und kön­nen aus kind­li­cher Per­spek­ti­ve ihre Trau­er und Wut über die zer­bro­che­ne Fami­li­en aus­le­ben. Der Ver­lust der intak­ten Fami­lie muss betrau­ert wer­den dür­fen.

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